Die Deutsche Lufthansa AG ist neues Mitglied der eFuel Alliance. Gemeinsam soll der Hochlauf erneuerbarer Flugtreibstoffe (SAF) aktiv unterstützt werden.
Aktuell ist biogenes SAF nur in geringen Mengen und zu hohen Preisen verfügbar. Strombasiertes Kerosin wird lediglich in Testanlagen produziert. „Nachhaltige Flugkraftstoffe sind für die zukünftige Dekarbonisierung des Luftverkehrs ein technologischer Schlüssel. Doch bisher kommt der Markthochlauf nicht in Gang. Quoten allein reichen nicht. Deutschland und Europa müssen den Import und die Produktion nachhaltiger Kraftstoffe gezielt fördern. Mit unseren Partnern in der eFuel Alliance wollen wir uns für die industrielle Skalierung und Markteinführung von E-Kerosin zu wettbewerbsfähigen Preisen einsetzen“, sagt Kay Lindemann, Head of Corporate International Relations and Government Affairs bei der Deutschen Lufthansa AG.
„Unsere Mitgliederstruktur bietet für alle Unternehmen, gleich ihres Sektors, einen wertvollen Nährboden zum gegenseitigen Austausch und zur Stärkung erneuerbarer Kraftstoffe in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung“, erklärt Ralf Diemer, Hauptgeschäftsführer der eFuel Alliance. „Mit der Lufthansa als aktivem Mitglied ergänzen wir unsere weltweite Plattform um einen zentralen Mitstreiter in der Industrialisierung des Marktes.“
Die Luftfahrt ist mit der ReFuelEU Aviation Verordnung der einzige Sektor, der von den europäischen Gesetzgebern bis 2050 mit konkreten Beimischungsquoten von erneuerbaren Kraftstoffen reguliert wurde.
Dazu Lindemann: „Aufgrund der hohen Kosten für SAF stellen diese Quoten einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für EU-Airlines gegenüber ihrer nicht-europäischen Konkurrenz da. Hier braucht es dringend eine Korrektur im Sinne eines fairen globalen Wettbewerbs. Dafür müssen alle Fluggesellschaften in und außerhalb Europas in die Finanzierung des teuren SAFs einbezogen werden.“
Mit der „Hydrogen Bank“ und dem „Innovationsfund“ bestehen auf EU-Ebene bereits Finanzierungsinstrumente für eFuel-Produzenten.
Diese werden durch eine beschränkte Anzahl kostenfreier Emissionshandel-Zertifikate für die Luftfahrt ergänzt, die die Differenzkosten zwischen erneuerbaren und fossilen Kraftstoffen abfedern sollen. Allerdings reicht dieser Rahmen nicht aus: „Damit riskiert die aktuelle Regulierung, dass europäische Airlines und Hubs internationalen Mitbewerbern unterliegen,“ ergänzt Diemer. „Es fehlen die nötigen Umsetzungsmechanismen. Wir brauchen Lösungsansätze, die Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereinen. Gemeinsam mit unserer bisherigen Mitgliedschaft und der Lufthansa, die bereits Umsetzungsvorschläge erarbeitet hat, wollen wir bisherige Ansätze evaluieren und machbare Lösungen vorlegen.“