FC Bayern trauert Abgang von Stiller nach: „So etwas sollte uns nicht mehr passieren“

München – Es war ein starkes Signal von Bundestrainer Julian Nagelsmann, dass er für die September-Lehrgänge lediglich einen neuen Spieler für den Nationalelf-Kader nominierte, ansonsten auf die Gruppe der EM-Teilnehmer setzte. Angelo Stiller vom VfB Stuttgart hieß der Auserwählte.

Schon am Tag nach dem bitteren EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien sprach Nagelsmann nur von einem Spieler, den er für künftige Einsätze auf dem Radar habe. Das war der eigentliche Ritterschlag für Stiller. Lauter kann man nicht für einen Spieler plädieren – und zwar auf Nachfrage nach Toni Kroos, der am Vortag das letzte Spiel seiner großartigen Karriere bestritten hatte.

„Wir haben mit Pavlo (Aleksandar Pavlovic, d. Red.) und Angelo Stiller, der eine sehr gute Bundesliga-Saison gespielt hat, Spieler und Kandidaten, die einen ähnlichen Spielstil haben oder haben können.“

Der Bundestrainer und sein Mittelfeld-Stratege der Zukunft: Julian Nagelsmann (l.) gibt Angelo Stiller vor seinem Länderspiel-Debüt im September taktische Anweisungen.
Der Bundestrainer und sein Mittelfeld-Stratege der Zukunft: Julian Nagelsmann (l.) gibt Angelo Stiller vor seinem Länderspiel-Debüt im September taktische Anweisungen.
© Norbert Schmidt/imago
Der Bundestrainer und sein Mittelfeld-Stratege der Zukunft: Julian Nagelsmann (l.) gibt Angelo Stiller vor seinem Länderspiel-Debüt im September taktische Anweisungen.

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Die DFB-Zukunft im Mittelfeld: Pavlovic und Stiller gegen die Niederlande mit Startelf-Debüt

Bayern-Profi Aleksandar Pavlovic hätte Nagelsmann schon zur Heim-EM in den Kader genommen, doch eine Mandelentzündung verhinderte dessen Teilnahme. Das Kroos-Erbe, nun verteilt auf vier Schultern. Stiller (23) und der drei Jahre jüngere Pavlovic sind die Zukunft des DFB-Mittelfelds, als Pass- und Taktgeber. Beide geboren in München, beide groß geworden in der Jugend des FC Bayern.

Im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande durfte das Duo gemeinsam von Anfang an ran. Stiller nach bisher zwei Einwechslungen, im September und letzten Freitag beim 2:1 in Bosnien-Herzegowina, und Pavlovic nach bisher drei Joker-Einsätzen. Angelo & Alex ‒ zwei Münchner im Himmel.

Antonio Rüdiger: Stiller hat eine „große Zukunft“

Pavlovic hat sich unter Trainer Vincent Kompany einen Stammplatz als Sechser gesichert und Neueinkauf Joao Palhinha, für den die Verantwortlichen 51 Millionen Euro Ablöse an den FC Fulham überwiesen, auf die Ersatzbank verdrängt. In seiner erst zweiten Profi-Saison wirkt er wie ein alter Hase, das bescheinigen ihm Trainer und Mitspieler. Ruhe am Ball, Übersicht, Passsicherheit. Diese Art von Spielintelligenz hat auch Stiller.

„Ich bin ein bisschen Fan von ihm“, sagte DFB-Abwehrchef Antonio Rüdiger von Real Madrid am Sonntagabend in München und blickte die direkte Begegnung in der Champions-League-Partie der Königlichen vor knapp vier Wochen gegen den VfB Stuttgart (3:1) zurück: „Vor allem seine Ruhe am Ball hat mir gefallen, er war kaum nervös.“ Für Rüdiger hat Stiller eine „große Zukunft. Wenn er fit bleibt, kann er alles erreichen.“

Stiller durchlief sämtliche Jugendmannschaften beim FC Bayern

Das Druck-Level steigt. Nagelsmann will mit der vorzeitigen Bekanntgabe der Startelf-Nominierung von Stiller testen, ob dieser dem Druck eines Klassikers gegen die Niederlande mit hoher TV-Einschaltquote gewachsen ist. Der Bundestrainer mahnte zugleich: „Er hat immer noch ein paar Dinge, die er besser machen kann. Das will ich aber auch sehen, dass er das macht.“

Doch warum spielt Linksfuß Stiller, der von 2010 bis 2019 sämtliche Jugendmannschaften des Rekordmeisters durchlief, beim DFB nicht als Vereinskollege von Pavlovic? Als gebürtiger Münchner? Als Campus-Spieler? Unter Hansi Flick durfte er bei den Profis reinschnuppern, kam 2020/21 auf drei Einsätze in der A-Mannschaft.

Der damalige Bayern-Trainer Hansi Flick mit Angelo Stiller beim Champions-League-Spiel gegen Lok Moskau im Dezember 2020.
Der damalige Bayern-Trainer Hansi Flick mit Angelo Stiller beim Champions-League-Spiel gegen Lok Moskau im Dezember 2020.
© Ulmer/imago
Der damalige Bayern-Trainer Hansi Flick mit Angelo Stiller beim Champions-League-Spiel gegen Lok Moskau im Dezember 2020.

von Ulmer/imago

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FC Bayern trauert Stiller-Abgang nach: Kommt er zurück nach München?

Stiller ließ im Sommer 2021 seinen Vertrag bei Bayern auslaufen und wechselte ablösefrei nach Hoffenheim. Mangels sportlicher Perspektive und angesichts der Konkurrenz im zentralen Mittelfeld um Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Marcel Sabitzer, Marc Roca und Corentin Tolisso.

„Eine schwierige Phase. Es gab so viele Weltklassespieler auf meiner Position. Es war schwer für mich, Fuß zu fassen“, sagte Stiller, „im Nachhinein betrachtet war es wahrscheinlich der richtige Schritt.“

Angelo Stiller und Jamal Musiala im Einsatz für die zweite Mannschaft des FC Bayern im Juni 2020.
Angelo Stiller und Jamal Musiala im Einsatz für die zweite Mannschaft des FC Bayern im Juni 2020.
© LakoPress/imago
Angelo Stiller und Jamal Musiala im Einsatz für die zweite Mannschaft des FC Bayern im Juni 2020.

von LakoPress/imago

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2023 folgte er dem Lockruf seines Nachwuchstrainers bei Bayern, Sebastian Hoeneß, zum VfB Stuttgart. Dort ist er Stammspieler und Leistungsträger – mit Vertrag bis 2027. Aktueller Marktwert: 28 Millionen Euro.

Bayerns Nachwuchsleiter Jochen Sauer gab einmal zu, dass man dem ablösefreien Abgang Stillers nachtrauere, er sagte: „So etwas sollte uns nicht mehr passieren.“ Ein Rückkauf wäre teuer. Doch die Fans träumen von Angelo & Alex, dem möglichen Münchner Duett im Bayern-Mittelfeld.

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