Keine Angst mehr vor im Wasser auseinanderfallenden Knödeln! Unser veganer Semmelknödel-Gugelhupf wird in der Form gebacken und ist allein deshalb schon die Definition von gelingsicher. Lecker ist er natürlich auch.
Wenn für mich etwas nach Kindheit schmeckt, dann sind es Semmelknödel. Ich war schon als kleiner Steppke als Knödelvernichtungsmaschine verschrien, es ist also kein großes Wunder, dass es hier auf dem Blog diverseste Rezepte rund um die leckeren Klopse gibt. Mehr als eigenartig ist deshalb aber auch, dass ich eine der einfachsten, kreativsten und unaufwändigsten Zubereitungsarten für „eine ganz schön große Menge an Knödel“ bisher so gar keine Beachtung geschenkt habe: Man kann easy vegane Semmelknödel in der Gugelhupfform zubereiten. Kaboom! machte mein platzender Kopf.
Der Semmelknödel-Gugelhupf ist auch ideal für alle, die sich an den vermeintlichen Endgegner in der Hobbyküche bisher nicht so recht herangetraut haben. Semmelknödeln eilt der Ruf voraus, nicht ganz trivial in der Zubereitung zu sein. Und ja, die Angst davor, dass sich die einst wunderbar rund geformten Leckereien im Wasser in Wohlgefallen auflösen, ist nicht ganz unberechtigt – ist uns auch schon passiert. Risikoärmer ist schon die Zubereitung im Dampf, wie wir sie im Rezept für unsere Brezenknödel zeigen. Völlig idiotensicher und unkompliziert wird es aber im Backofen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, hat der Semmelknödel aus der Gugelhupfform auch einen Hauch wunderbar kitschigen Charme, oder? Ich wünsche mir jedenfalls ab sofort zu jedem Geburtstag einen Knödel-Kuchen. Mit veganen Baconduftkerzen und unserer Bratensauce im Gugelhupfloch! Oder alternativ mit cremigem Lauch-Pilz-Gulasch.
Die Zutaten für die Knödel aus dem Ofen
Logischerweise benötigt man altbackenes Brot für Semmelknödel. Brötchen eignen sich am besten, da sie das beste Verhältnis von Kruste und Krume haben. Ein olles Baguette funktioniert aber auch und selbstverständlich könnt ihr auch einen Teil gegen trockene Brezeln austauschen.
Um unserem Gugelhupfknödel noch etwas mehr Geschmack und Body zu geben, geben wir zusätzlich zu den klassischen Zutaten wie Zwiebeln, Muskat und Petersilie außerdem noch klein gewürfelten Räuchertofu und einen Hauch Paprikapulver mit in die Masse. Kauft am besten den Tofu mit dem intensivsten Rauchgeschmack. Für noch mehr Umami sorgt in diesem Rezept zusätzlich der ein oder andere Löffel Hefeflocken.
Für die Bindung unseres veganen Semmelknödels ohne Ei sorgen Kichererbsenmehl, Kartoffelstärke und Semmelbrösel. Als Milchalternative eignen sich alle ungesüßten Pflanzendrinks – wir bevorzugen zum Kochen meist Sojamilch, deren Sojalecithin zusätzlich noch etwas mehr zur Bindung beiträgt.
So wird der vegane Semmelknödel-Gugelhupf zubereitet
Zunächst wird das Brot in kleine Würfel geschnitten und Zwiebel und Tofu in etwas Rapsöl angeschwitzt.
Für unsere klassischen veganen Semmelknödel weichen wir zuerst das Brot ein und rühren separat einen Ei-Ersatz aus Kichererbsenmehl an. Das sorgt dafür, dass die Masse sich zum Schluss wirklich rund und gleichmäßig formen lässt. Den Aufwand sparen wir uns für unseren Gugelhupf-Knödel und geben alle Zutaten für den Knödelteig gleichzeitig zusammen in die Schüssel. Die Backform hält schließlich alles zusammen. Der Teig sollte etwas feuchter sein als bei klassischen Semmelknödeln, da er im Ofen sonst austrocknet. Je nachdem wie trocken die Brötchen sind, kannst du esslöffelweise Soja- oder Hafermilch dazu geben. Der Teig sollte beim Verkneten schön „schmatzen“.
Die Backform wird dann mit etwas veganer Butter ausgepinselt, anschließend kommt die Masse hinein und wird gut angedrückt. Zum Schluss streichst du die Knödelmasse mit gut angefeuchteten Händen schön glatt.
Der Semmelknödel aus der Gugelhupfform wird bei 160 °C Ober-/Unterhitze für etwa 50 Minuten gebacken. Dabei stellen wir eine feuerfeste Form mit Wasser mit in den Ofen – der Dampf sorgt dafür, dass der Teig an der Oberfläche nicht austrocknet.
Vor dem Stürzen lässt du den Kuchen etwa eine Viertelstunde stehen, sodass sich der Teig setzen kann. Dann darf angeschnitten werden.
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Brot in etwa 2 cm große Stücke schneiden. In einer großen Schüssel mit Kichererbsenmehl, Hefeflocken, Salz, Paprikapulver und Muskat vermengen. Mit der vorher kurz erhitzten Sojamilch übergießen, gut verrühren und beiseitestellen.
400 g Brötchen vom Vortag, 400 ml Sojamilch, 4 EL Kichererbsenmehl, 2 EL Hefeflocken, 1 TL Salz, ¾ TL Paprikapulver, ½ TL Muskat
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Zwiebel fein würfeln, Räuchertofu in etwa ½ cm große Würfel schneiden. Petersilie fein hacken. Öl in eine heiße Pfanne geben, Zwiebel und Räuchertofu bei mittlerer Hitze 5–7 Minuten anschwitzen.
1 Zwiebel, 75 g Räuchertofu, 2 EL Rapsöl
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Tofu-Zwiebel-Mischung, Petersilie, Kartoffelstärke und Semmelbrösel zu den eingeweichten Brotwürfeln geben und gut verkneten.
50 g Petersilie, 4 EL Semmelbrösel, 2 EL Kartoffelstärke
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Gugelhupfform mit etwas veganer Butter oder Öl auspinseln. Die Masse einfüllen und gut andrücken.
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Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine feuerfeste Schale mit Wasser in den Backofen stellen.
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Knödel-Kuchen 40–50 Minuten backen. Vor dem Stürzen 10–15 Minuten setzen lassen.
Wenn der Teig beim Verkneten „schmatzt“, ist er genau richtig. Ansonsten nach und nach noch etwas Flüssigkeit hinzugeben.
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