7. Spieltag der Bundesliga: Die Bayern-Verfolger siegen, Heidenheim beweist Herz – Sport

Siebter Spieltag, gut ein Fünftel der Saison ist erreicht. Allmählich zeichnet sich ab, wer in den Überlebenskampf hineingezogen wird, wer sich im graumäusigen, aber eher beruhigenden Mittelfeld der Tabelle aufhält und wer auf Plätze hoffen darf, die zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben berechtigen. Ein Überblick über die relevanten Fragen zu den Samstagspartien dieses Wochenendes.

Wie präsentieren sich die Verfolger hinter dem FC Bayern?

Die Verfolgerteams aus Leipzig, Stuttgart und Leverkusen wollten natürlich am FC Bayern dranbleiben. Und von den Gegnern her sollte es ihnen gelingen, solide Siege einzufahren. Oder? Die Leverkusener kontrollierten weitgehend den FSV Mainz 05, machten sich aber das Leben schwer. Alejandro Grimaldo (11./Elfmeter, 45.+3) und Christian Kofane (24.) trafen in Halbzeit eins, Martin Terrier in Halbzeit zwei (86.). Doch Jae-Sung Lee (34.), Nadiem Amiri (72./Elfmeter) und Armindo Sieb (90.) ließen Mainz immer wieder herankommen. Bayer rettete den Sieg, ein unterhaltsames 4:3.

Leipzig wurde vom Hamburger SV gefordert, die Hanseaten hatten sogar in der ersten Halbzeit lange mehr Ballbesitz, kurz vor dem Pausenpfiff traf indes RB-Mittelfeldmann Christoph Baumgartner per Kopfball zum 1:0 (45.). Die Führung hätte die Sachsen beruhigen können, doch es wurde wild zum Start der zweiten Halbzeit. Zuerst glich Albert Sambi Lokonga für den HSV aus (48.), dann jubelte wieder Baumgartner, nach feinem Doppelpass mit Rômulo (50.).

Der VfB Stuttgart hinterließ bei seinem Auftritt beim VfL Wolfsburg einen stabilen Eindruck. Geduldig und abgeklärt agierte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß, wie eine alte, abgezockte Truppe, wartete ab und schlug dann zu, Tiago Tomas verwertete eine Flanke von Angelo Stiller per Kopf (35.). Maximilian Mittelstädt erhöhte auf 2:0 mit einer technisch versierten Direktabnahme (55.), Stiller setzte den Schlusspunkt (80.).

Versumpft Heidenheim im Tabellenkeller?

Das Hauptproblem Heidenheims in dieser Saison ist die Chancenverwertung. Sie erspielen sich ja Möglichkeiten wie Budu Zivzivadze (21.) am Samstag, aber irgendwas verhindert dann immer den Treffer. Bei der Chance des Georgiers war es Werders Marco Friedl, der auf der Linie für seinen überlisteten Torwart Mio Backhaus klärte. Bremens Marco Grüll machte es besser, tankte sich in der 50. Minute durch und schob ein. Aber Heidenheim spielt immer noch Fußball mit Herz, Stefan Schimmer grätschte den Ball mit Wucht zum 1:1 (67.) ins Netz. Kaum saß FCH-Coach Frank Schmidt, musste er wieder den Rückstand registrieren, Jens Stage ließ Werder frohlocken (69.). Heidenheims Herz führte aber noch zum 2:2 durch Jonas Föhrenbach (83.). Bitter für Werder, verdient für den FCH. Borussia Mönchengladbach (1:3 am Freitag bei Union Berlin) bleibt somit auf dem letzten Tabellenplatz.

Werden sie in Köln wieder ganz jeck vor Erfolg?

Die Kölner haben in dieser Saison eine beeindruckende Effizienz entwickelt und mit dem schlichten Torverhältnis von 11:9 schon zehn Punkten erzielt. Würde an diesem Samstag gar ein Sprung in der Tabelle nach viel weiter oben gelingen? Die Partie gegen Augsburg war zäh, Köln nutzte Chancen nicht, so ging der FCA durch einen Elfmeter von Fabian Rieder in Führung (54.); Dominique Heintz hatte die Sanktion durch ein ungeschicktes Beinstellen verursacht. Die Stimmung im Stadion sackte ab, doch als Said El Mala den Ball ins obere Augsburger Toreck drosch (76.), war es laut, als stünde Köln vor dem Champions-League-Gewinn. Euphorie können die FC-Fans, auch bei Treffern, die letztlich zu einem Remis führen.

Kann Christian Eriksen dem VfL Wolfsburg Glanz verleihen?

Der 33 Jahre alte Däne Christian Erikson, kürzlich vom VfL Wolfsburg verpflichtet, kam zu seinem ersten Startelfeinsatz. Der Mann, der einen Herzstillstand überlebte und mit implantiertem Defibrillator spielt, soll den Niedersachsen etwas Glanz verleihen. Aber so allein auf sich gestellt, ist das natürlich schwer. Mit einem Fernschuss setzte er sich einmal ansehnlich in Szene. Die Wolfsburger standen defensiv zunächst gut, aber der VfB Stuttgart erwies sich als coolere, ballgewandtere Elf. Und überrollte dann die blutleer wirkenden Wolfsburger. Viele VfL-Zuschauer pfiffen aus Frust über die Leistung ihrer Mannschaft, die nun endgültig ein Krisenklub geworden ist.

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