
Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“ trifft sich Angela Merkel für ein WDR-Format mit Geflüchteten. Zu ihrem Vorgehen 2015 sagt sie: Eine andere Wahl gab es nicht.
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Angela Merkel wirkte in ihrer aktiven Zeit wie eine Hüterin. Mit schweren Lidern und hängenden Mundwinkeln hielt sie Wache, beschützte unseren Schlaf und überstand siegreich die schlimmsten Brüsseler Verhandlungsnächte. Aus europäischen Konferenzen trat sie manchmal vor die Presse wie ein von allen Seiten bedrängter Mensch, der auf eine Lichtung kommt, die er gleich wieder verlassen muss, weil er in der umgebenden Dunkelheit etwas zu Ende zu bringen hat, in das er uns nicht einweihen kann. Und auf jenem berühmten Bild, das sie mit Donald Trump zeigt, ist sie es, die vor ihm steht – und er blickt ein wenig benommen zu ihr auf.